Zahnfüllungen

Zähne sind nicht für immer gemacht worden. Die Abnutzung ist enorm und so wundert es auch kaum, dass über drei Viertel der Deutschen Zahnfüllungen haben. Vor 100 Jahren, als es noch keine Zahnfüllungen und moderne Behandlungsformen gab, war das anders. Nahezu jeder hatte Löcher und statt Füllungen, mit Zahnverlust zu kämpfen.

Zahnfüllungen – Loch im Zahn

Wird ein Loch im Zahn entdeckt, sollte es umgehend behandelt werden. Der Aufwand ist im Anfangsstadium noch gering und die Gefahren, dass sich Karies und Co. weiter ausbreiten, kann gestoppt werden. Die Behandlung dauert nicht lange, ist in der Regel bei kleinen Löchern sehr übersichtlich. Zunächst kommt der Bohrer, viele mögen das unangenehme Geräusch überhaupt nicht, ,mit dem die befallene Zahnsubstanz entfernt wird. Der nun entstandene Hohlraum wir mit Füllmaterial aufgefüllt. Das Füllmaterial ist bei Zahnfüllungen das A und O. Das normale Material hat eine Lebensdauer von bis zu fünf Jahren. Hochwertiges Füllmaterial im besten Fall sogar bis zu zehn Jahren.

Aber nicht jeder Defekt muss sofort mit einer Zahnfüllung behandelt werden. Bei kleineren Defekten ist das nicht notwendig. Zahnfüllungen sind aber immer dann erforderlich, wenn das Loch bereits gesehen oder mit der Zunge wahrgenommen werden kann. Auch in Fällen, wo die Zähne empfindlich reagieren, sollte der Eingriff geplant werden.

Welches Füllmaterial ist besser?

Die meisten kennen noch die einfachen Füllungen aus Amalgam, die früher gerne verwendet wurden. Mittlerweile werden immer öfters Kompositfüllungen (Kunststoff-Glaskeramik Gemisch) verwendet. Das hat nicht nur gesundheitliche Ursachen, sondern auch ästhetische. Ästhetische Zahnfüllungen erfüllen mehrere Funktionen: Sie stellen die Funktion der Zähne wieder her, verhindern die Ausbreitung von Karies und beheben kosmetische Probleme bei unförmigen Zähnen. Ihr Design und ihre langfristige Pflege unterscheiden sich jedoch deutlich von herkömmlichen Silberfüllungen (Amalgam).

Der Vorteil der modernen Kompositfüllungen liegt darin, dass sie im Gegensatz zu der Amalgamfüllung (die nur gestopft wird), direkt verklebt werden können und zugleich elastischer sind.

Neben der Kunststofffüllung gibt es auch noch die sogenannten indirekten Zahnfüllungen, also die Inlays. Das geschieht meistens dann, wenn Karies bereits weiter fortgeschritten ist und eine Einlagefüllung notwendig wird. Inlays sind die teure Alternative und bestehen meistens aus Keramik oder Gold. Sie erweisen sich als besonders widerstandsfähig und reiben sich nicht so schnell ab, wie bei Zahnfüllungen aus Kunststoff.  Einige Arten von ästhetischen Füllungen enthalten auch Fluoridpartikel, die langsam freigesetzt werden und das Risiko einer erneuten Kariesbildung bei Personen mit hoher Kariesanfälligkeit verringern. Einer der Hauptvorteile von Kompositfüllungen besteht darin, dass sie sich farblich eng an die umgebenden Zähne anpassen lassen und dadurch weniger auffallen als andere Füllungen. Sie werden häufig verwendet, um Zähne zu reparieren, die beim Lächeln oder Sprechen besser sichtbar sind, während eine herkömmliche Silberfüllung weniger ansprechend wäre. Kompositfüllungen werden auch verwendet, um Lücken zwischen Zähnen zu füllen oder um kleine Absplitterungen, Lücken oder andere ästhetische Mängel zu überdecken.

Amalgam

Dieser Füllstoff wird heute nur noch von wenigen Zahnärzten verwendet. Es handelt sich dabei um eine Metallfüllung aus Zinn, Silber, Quecksilber und Kupfer. Für hohe ästhetische Ansprüche eignet es sich aber nicht. Haltbarkeit bis zu 8 Jahre.

Kunststoff

Die mikroskopisch kleinen Partikel aus Kunststoff kommen in einer flüssigen Grundsubstanz daher und so direkt in den Zahn eingebracht und mit einem speziellen Licht ausgehärtet. In der Regel reicht eine Behandlung aus, um das Loch zu verschließen. Haltbarkeit bis zu 5 Jahre.

Zement

Zementfüllungen gelten generell nur als Übergangslösungen. Diese werden gerne bei Milchzähnen mit Karies als Füllung eingesetzt. Dabei handelt es sich um ein Glasionomerzement.

Keramik

Keramik ist teurer als Kunststoff, bietet aber auch eine bessere Ästhetik, da sie die gleichen Lichtbrechungseigenschaften wie natürlicher Zahnschmelz bieten. Großflächige Eingriffe sind praktisch nicht zu erkennen. Der Nachteil: Es sind unter Umständen zwei Behandlungssitzungen erforderlich. Haltbarkeit ca. 10 Jahre.

Gold

Gold ist nur unwesentlich teurer als Keramik und erweist sich ebenfalls als sehr widerstandsfähig. Der große Nachteil ist aber die fehlende Ästhetik, denn Gold im Zahn fällt sofort auf. Haltbarkeit bis zu 15 Jahre,

Die Haltbarkeit der unterschiedlichen Zahnfüllungen richten sich aber besonders stark nach der eigenen Mundhygiene. Ist diese vernachlässigt worden, werden auch Inlays niemals lange halten.

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Größe der Löcher

Die Größe ist auch bei der richtigen Zahnfüllung entscheidend. Kleinere Löcher lassen sich einfacher mit Komposit oder eine Amalgam Zahnfüllung schließen. Diese werden fast immer direkt in der Zahnarztpraxis angefertigt und stellen damit auch die schnellste Lösung für einen Eingriff dar. Dafür ist aber die Festigkeit geringer.

Bei größeren Löchern werden Inlays verwendet. Besonders, wenn Löcher im Seitenzahnbereich bestehen, wo ein höherer Kaudruck vorhanden ist. Dabei kommen neben Amalgamfüllungen vor allem Inlays (Keramik, Gold) in Frage. Bei nur kleineren Löchern im Seitenzahnbereich kann unter Umständen auch Kunststoff verwendet werden.

Wie sicher sich Amalgam Zahnfüllungen?

Zahnamalgam besteht aus zwei fast gleich großen Teilen:

  • Flüssigem Quecksilber
  • Silber, Zinn, Kupfer, Zink sowie andere Metalle

Amalgam ist eine der am häufigsten verwendeten Zahnfüllungen und gilt als sichere, solide und wirksame Behandlung von Zahnkaries.

Wenn Amalgamfüllungen in die Zähne eingesetzt oder aus ihnen entfernt werden, kann  eine geringe Menge Quecksilberdampf freisetzt werden. Amalgam kann auch beim Kauen geringe Mengen an Quecksilberdampf freisetzen. Menschen können diese Dämpfe durch Einatmen oder Verschlucken aufnehmen. Amalgamfüllungen sind für Erwachsene und Kinder über sechs Jahren jedoch unbedenklich.

So läuft die Behandlung

Die Behandlung erfolgt immer in Absprache mit dem Patienten, das bezieht sich vor allem auch auf eine mögliche Betäubung. Die örtliche Betäubung dient dazu, Karies zu beseitigen. Ist das erfolgt, geht es an die Reinigung und Desinfektion der Kavität. Im Anschluss wird ein sogenanntes Förmchen um den Zahn gelegt. Ein Gel kommt bei Kunststofffüllungen zum Einsatz, um den Zahn vorher anzurauen. Danach erfolgt ein Klebstoff, mit dem die Füllung mit dem Zahn verbunden wird. Dur spezielles UV-Licht kann die Füllung schnell aushärten.

Im Gegensatz dazu, ist die Behandlung bei Inlay Zahnfüllungen etwas aufwendiger. Auch hier wird zunächst Karies freigelegt und beseitigt. Danach erfolgt ein Abdruck und eine zunächst provisorische Füllung. Bei einem zweiten Behandlungstermin wird die provisorische Füllung gegen das Inlay ausgetauscht und angepasst. Auch dieses wird geklebt.

Risiken einer Behandlung

In den ersten Tagen nach einer Füllung kann es zu einem Kribbeln oder Schmerzen im betroffenen Zahn beim Kauen kommen, vor allem, wenn die Nahrung heiß oder kalt ist Einige Patienten können auf das Füllungsmaterial allergisch reagieren und Juckreiz und Hautausschläge entwickeln Manchmal kann das Einsetzen der Füllung zu einer Schädigung der Nerven im Zahn führen. Es besteht ein geringes Risiko einer Infektion an der Injektions- oder Füllungsstelle.

Schmerzen nach der Behandlung

Es ist nicht ungewöhnlich, das nach einer Behandlung Schmerzen vorübergehend auftreten. Besonders dann, wenn die örtliche Betäubung nachlässt. Auch eine mögliche Überempfindlichkeit auf zu heißes oder kaltes kann bestehen. Beides ist vorübergehend und sollte nach wenigen Tagen oder einigen Wochen abklingen. Von Schmerzmitteln raten wir allerdings ab. Abhilfe kann eine leichte Kühlung schaffen. Halten die Schmerzen weiterhin an, kann es auch sein, dass die Zahnfüllungen allergische Reaktionen hervorrufen. In solchen Fällen muss der Zahn mit einem alternativen Material erneut behandelt werden.

Was die Krankenkasse bezahlt

Schon eingangs wurde erwähnt, dass die Krankenkasse kaum etwas übernimmt. In der Regel ist eine Kostenübernahme bei gesetzlich Versicherten nur für Amalgamfüllungen für die Seitenzahnbereiche möglich. Teilweise werden im sichtbaren Bereich Kostenübernahmen für Kunststofffüllungen gewährt. Allerdings nur für einfarbige. Wer mehrfarbige wünscht oder andere Füllstoffe, muss die Mehrkosten aus eigener Tasche bezahlen.

Ausnahme: Bei Schwangeren und Kindern übernimmt die gesetzliche Kasse auch die Kosten für Kunststofffüllungen im Seitenzahnbereich. Ansonsten sind Kompositfüllungen für gesetzlich Versicherte in den Backenzähnen aber nur per Zuzahlung möglich. Inlays müssen generell privat bezahlt werden.

Welche Kosten fallen an?

Eine Kunststofffüllung kostet um die 40 – 150 Euro pro Zahn. Die genauen Kosten sind abhängig vom Umfang des Zahnschadens und möglichen Zuschüssen durch die Krankenkasse.

Ein Keramik-Inlay verschlingt um die 500 – 600 Euro. Bei Gold müssen Patienten (je nach Goldkurs) zwischen 700 – 1.000 Euro rechnen.

Kostenübernahme durch Zusatzversicherung?

Generell kann eine Zusatzversicherung übernommen werden, die auch bei Inlays zahlt. Allerdings sollten vor Abschluss die genauen Versicherungsbedingungen gelesen werden. Auf mehreren Seiten in Kleinschrift kann so festgestellt werden, unter welchen Bedingungen eine Kostenübernahme möglich ist und welche Ausschlusskriterien bestehen. Sie können auch beim Versicherungsanbieter die Informationen abfragen, sollten aber auf schriftliche Antwort bestehen. Denn auch eine 100 Prozent Kostenübernahme beinhaltet nicht immer eine komplette Übernahme!

Die volle Leistung wird meistens erst nach einigen Jahren nach Vertragsabschluss gewährt. Viele Zusatzversicherungen steigen mit zunehmendem Alter im Beitragspreis deutlich an. Der Abschluss sollte immer dann erfolgen, wenn noch kein Zahn als behandlungsbedürftig eingestuft wird.

Garantie auf Zahnfüllungen

Wie auch bei gewöhnlichen Anschaffungen, gibt es auch auf Zahnfüllungen eine Garantie. Diese umfasst zwei Jahre. Sollte in dieser Zeit die Füllung im Zahn beschädigt werden oder gar herausfallen, muss der Zahnarzt für eine Erneuerung aufkommen.

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